Frauenhaus Norderstedt Spenden 2019

Engagiert, statt nur besorgt.

Spenden für die Diakonie Hamburg-West/Südholstein 2019
Frauenhaus Norderstedt

 

Vorbildlich: ein Mann im Frauenhaus

 

Oft sind es kleine Dinge, die große Auswirkungen haben. Daniela ist gerade erst mit Bruder und Mutter ins Frauenhaus gezogen. Jetzt steht die 5-Jährige suchend vor einer Bildergalerie. Hier hängt eine Kinderzeichnung neben der anderen. „Unsere Hall of Fame“, sagt Alexander Tsitsigias.  Das Mädchen zeigt auf ein Bild. „Das ist meins.“

„Die Kinder müssen zu sich finden. Da hilft es, wenn sie ihr Bild wiederfinden.“ Er schlägt vor, weiter zu malen. Das Mädchen ist noch nicht so weit. Sie erzählt. Vom Kindergarten, den sie vermisst, von dem Puppenhaus, das zurückblieb, von ihrer Mama, die so viel weint. Der Pädagoge hört zu. Zugewandt. So haben diese Kinder ihre Väter noch nicht erlebt.

„Genau das erhoffen wir uns. Die Kinder treffen hier einen Mann, der sie versteht, der sich berühren  lässt, der nicht brüllt und schlägt,“ erklärt die Leiterin des Frauenhauses Norderstedt, Anita Brüning. Vor allem die Jungen, die mit ihren Müttern hier sind, bräuchten positive männliche Vorbilder.

Zwei Mal in der Woche kommt Alexander Tsitsigias für vier Stunden. Im Stellenplan für Frauenhäuser ist ein solches „Vorbild“ nicht vorgesehen. Die Zuwendungen reichen gerade, um die Frauen zu versorgen, die hier Zuflucht vor häuslicher Gewalt gefunden haben.

Das Frauenhaus bleibt auch mit einem männlichen Pädagogen ein Frauenhaus. Das soll so bleiben. „Ich bin nur zu den festen Zeiten hier und bleibe im Kinderzimmer,“ erklärt der Sozialpädagoge.

„Wer spendet, befreit uns aus einer Notlage,“ sagt Anita Brüning. Sie bemüht sich weiter um öffentliche Gelder. „Wir entlassen Staat und Gesellschaft nicht aus der Verantwortung. Wir finanzieren diese Stelle durch Spenden, weil wir nicht warten können.“

Danielas Bild ist fertig. Jetzt hängt es in der Galerie. „Gut hast du das gemacht,“ lobt Alexander Tsitsigias und freut sich, als sie fragt: „Kommst du wieder?“

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Stefan Moes     Schreibtischler      moes@hamburg.de