Feier mit Volksmusik und Festgottesdienst
25 Jahre Flüchtlings- und Migrationsarbeit und 20 Jahre „Mondfrauen“
„In Norderstedt ist die Aufnahme von Flüchtlingen so gut organisiert, dass ihre Integration gelingt.“ Das sagte voller Stolz Angelika Friedrichs, Leiterin der Flüchtlings- und Migrationsarbeit in Norderstedt am 12. November 2017. Mehr als 200 Gäste feierten in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Harksheide mit Haupt- und Ehrenamtlichen der Flüchtlings – und Migrationsarbeit in Norderstedt ihr 25-jährige Jubiläum.
Anette Reinders, Zweite Stadträtin der Stadt Norderstedt, betonte vor Vertretern aus Politik und Kirche, Unterstützerkreisen und Sponsoren: „Die mehr als 20 Hauptamtlichen der Flüchtlings- und Migrationsarbeit in Norderstedt haben ein vorbildhaftes Netzwerk aus vielen Menschen und Initiativen der Stadt geschaffen. Das Diakonische Werk Hamburg-West/Südholstein ist hierbei ein wichtiger Akteur.“ Die Sozialdezernentin hat die Entwicklung der Flüchtlings- und Migrationsarbeit von Anfang an verfolgt: „Schon 1945 zogen zahlreiche Flüchtlinge aus dem Osten hierher, in den 60er Jahren kamen Gastarbeiter und bis heute ziehen weitere Menschen us dem Großraum Hamburg hinzu.“ Norderstedt sei heute „eine Weltstadt mit Bewohnern aus 135 Nationen.“ Anette Reinders: „Es ist ein Grund zum Feiern dass viele Menschen zahlreiche Stolpersteine für heutige geflüchtete Menschen aus dem Weg geräumt haben und wir die Integration weiterhin ausbauen werden.“
Die Flüchtlings- und Migrationsarbeit in Norderstedt berät in Fragen des Asylverfahrens und begleitet die sozialpädagogische Betreuung in den Notunterkünften genauso wie ein großes ehrenamtliches Netzwerk. Besonders populär in Norderstedt ist das Projekt Interkulturelle Öffnung und das Projekt Wohnen und Arbeit.
Begonnen hat die Arbeit mit einer Person in einem kleinen Kirchenbüro: Martin Link, Mitarbeiter der ersten Stunde und später 21 Jahre lang erster Leiter der Einrichtung bis 2013, freute sich auf dem Jubiläum über die politische Durchhaltekraft: „Sie hat sich in vielen Jahren ausgezahlt. Die Stadt Norderstedt ist mit ihren Projekten der Integration beispielhaft.“ Heute ist Martin Link Geschäftsführer des Flüchtlingsrates Schleswig-Holstein und vertritt dort die Interessen der Flüchtlinge gegenüber der Landesregierung. Link: „Die Flüchtlings- und Migrationsarbeit Norderstedt gehört zu den besonders frühen Einrichtungen des Flüchtlingsrates. Das freut uns besonders, weil hier von Anfang an eine konsequente Haltung für die Belange der Flüchtlinge auch dann eingehalten wurde, wenn vermeintlich keine rechtliche Möglichkeit für ein nachhaltiges Bleiberecht vorhanden war.“ Die konsequente Haltung gegen Abschiebungen sei von Politik und Verwaltung genauso respektiert worden wie die nachhaltigen Angebote zur Integration im Bereich Bildung und in die Arbeitswelt, betonte Link.
Heute arbeiten mehr als 20 Teilzeit- oder Vollzeitkräfte in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit Norderstedt. „Die Professionalisierung spiegelt die wachsende Arbeit der Flüchtlingshilfe in Deutschland wieder“, sagt die heutige Leiterin Angelika Friedrichs. Das hauptamtliche Team ist ständig gewachsen und bringt Erfahrungen aus unterschiedlichen Herkunftsländern mit. Doch ohne Projekte mit Ehrenamtlichen wäre die Arbeit heute nicht möglich, sagt Angelika Friedrichs: „Der unermüdliche Einsatz der Ehrenamtlichen, die mit uns zusammenarbeiten, ist für die Arbeit unverzichtbar.“ Das Willkommens-Team e. V., der Interkulturelle Garten e. V., entstanden auf dem Gelände der Landesgartenschau Norderstedt, der Förderverein für Flüchtlingshilfe und die Unterstützung von Kirchengemeinden gehören dazu. „Sie bilden ein stabiles Netzwerk in der Stadt.“
Ehrung für die „Mondfrauen“ – 20-jährige Initiative wurde gefeiert
Gleichzeitig geehrt wurde die 20jährige Initiative der ehrenamtlichen interkulturellen „Mondfrauen“. Seit 20 Jahren sorgen die kulturell gemischten Frauen in Norderstedt verlässlich für interkulturelle Treffpunkte, Gesprächskreise, und bei interkulturellen Festen auch für kulinarische Spezialitäten – auch auf diesem Jubiläum. Ihren Namen gaben sie sich an dem ersten gemeinsamen Abend, als der Vollmond schien.
„Die Mondfrauen sind zum Vorreiter unserer Welt geworden“, sagte Diakoniepastorin Maren von der Heyde: „Hier finden alle einen Platz und können ihre Fähigkeiten entfalten.“ Mit Phantasie und Entschlossenheit hätten die Frauen untereinander deutsch gelernt und ihre Vision einer gemeinsamen friedlichen Welt in Norderstedt umgesetzt, sagte die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Hamburg-West/Südholstein, dem Träger der Flüchtlings- und Migrationsarbeit Norderstedt.
Ein Festgottesdienst mit Propst Frie Bräsen und Gemeindepastorin Anje Mell gab dem vielfarbige Doppeljubiläum aus 25 Jahren Flüchtlings- und Migrationsarbeit in Norderstedt und 20 Jahren „Mondfrauen“ einen geistlichen Raum. – Unterstützt wird die Arbeit der Flüchtlings- und Migrationsarbeit Norderstedt von der Deutschen Fernsehlotterie, der Diakonie, dem Norderstedter Förderverein Flüchtlingshilfe e. V., dem Projekt Interkulturelle Öffnung.
Kontakt: Flüchtlings- und Migrationsarbeit Norderstedt, Tel. (040) 52 62 68 8
Leitung, Angelika Friedrichs: (040) 32 59 98 55, Angelika.friedrichs@diakonie-hhsh.de
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