Soziale Arbeit stärkt Demokratie
Soziale Arbeit ist politisch, ob sie will oder nicht. Das ist Konsens in den Hamburger Wohlfahrtsverbänden. Sie sorgten bisher vor allem um ihre Unabhängigkeit, wenn sie fragten: Wie politisch muss die Sozialberatung sein? Vor allem ging es darum, staatliche Bevormundung zu vermeiden. Die Veranstaltung der Reihe Hamburg! Gerechte Stadt am 10. März 2020 in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, könnte die Frage von einer anderen Seite angehen, sagen die Organisatoren, zu denen auch die Diakonie Hamburg-West/Südholstein gehört.
Der Aufstieg der populistischen AfD, die gezielt gegen demokratische Institutionen polemisiere und und mit rassistischen Äußerungen zur Verrohung der politischen Umgangsformen beitrage, sei gefährlich. Die Veranstaltung komme gerade zur rechten Zeit, erklärt Diakoniepastorin Maren von der Heyde: „Wer in die Sozialberatung geht, sucht Hilfe, Veränderung und die Anerkennung seiner Lage. Alle drei Momente fehlen vielen Menschen im Alltag häufig. Sozialberatung ist darum auch ein Weg in die Selbstbestimmung und mündige Gestaltung des eigenes Lebens.“
Alle sollen teilhaben
Die Beraterinnen befähigen Not leidende Menschen zur Selbsthilfe. So verhindern sie ihren Fall durch die Maschen des sozialen Netzes ins gesellschaftliche Abseits. Und sie ermöglichen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dieser die Demokratie stärkende Aspekt müsse in den Vordergrund, sagt Maren von der Heyde: „ Teilhabe ermöglicht Teilnahme und stärkt das Wissen darum, ein Recht auf das Recht zu haben. Das ist die Grundlage für ein offenes und demokratisches Gemeinwesen.“
Das von dem Journalisten Burkhard Plemper geleitete Gespräch verspricht spannend zu werden. in den nächsten Tagen lesen Sie an dieser Stelle weitere Stellungnahmen und Meinungsäußerungen. Die Diakonie Hamburg-West/Südholstein hat die Diskussion um die politische Haltung der Sozialberatung zum Thema ihrer Kampagne Diakonie. Gut beraten gemacht.
Diskussion: Hamburg! Gerechte Stadt
10. 3. 2020, 18 – 20 Uhr, Königstr. 54, Hamburg-Altona, Dorothee-Sölle-Haus, Raum 9
Kontakt: Knud Bräutigam, DW Hamburg, Tel. 040 30 620 237
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