
Frühförderung Norderstedt
Märchenhaftes Jubiläum

Mit Musik und Seifenblasen, tänzerisch in märchenhaften Kostümen präsentierten im Zentrum des Jubiläumsgottesdienstes die Mitarbeiterinnen der Frühförderung Norderstedt ihre Arbeit. Kleine und große Gäste lernten „wie im Spiel“ die phantasiereiche Pädagogik von Frühförderinnen in einer schwierigen Arbeit: der Förderung von Kleinkindern mit Beeinträchtigungen. Anlass für den Festgottesdienst am 21. September in der Christuskirche Garstedt war das 35jährige Jubiläum der Frühförderung Norderstedt. „Die engagierte Arbeit der Frühförderinnen mit den Kleinsten unter uns gehört zu den wichtigsten Tätigkeiten in dieser Gesellschaft“, sagte Diakoniepastorin Maren von der Heyde in ihrer Predigt.
In der Tat ist seit den Anfängen vor 35 Jahren ein gesellschaftlicher Quantensprung erfolgt: Wo 1982 Eltern für ihre Kinder mit einer Entwicklungsverzögerung oder Beeinträchtigung erste Schritte zur Integration ihrer Kinder in Kitas und Schulen entwickelten, tummeln sich heute in der Frühförderung Norderstedt Kleinkinder und Vorschulkinder an modernen Therapie- und Spielgeräten.
Die Erfolge sind an den Biographien früh geförderter Kinder ablesbar. Mit professioneller Hilfe werden sie so gut wie möglich für ein späteres Leben in Kitas und der Schule, in einer Ausbildung und einem normalen Leben vorbereitet.
Diesen Schritt zur Integration und gesellschaftlichen Teilhabe von Kindern, die mit Beeinträchtigungen geboren werden, feierten Stadtpräsidentin Annette Reinders, Diakoniepastorin Maren von der Heyde und Geschäftsführerin Andrea Makies vom Diakonischen Werk Hamburg-West/Südholstein mit Eltern, Kindern, Vertretern aus Politik und Gesellschaft und mehr als 20 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Frühförderung Norderstedt.
Immer wieder wird die Frühförderung Norderstedt von regionalen Förderern unterstützt, auch von dem Lionsclub Forst Rantzau und der Fernsehlotterie „Aktion Mensch“. In 35 Jahren hat sich so eine umfassende interdisziplinäre Frühförderung in Norderstedt entwickelt.
Das interdisziplinäre Team aus Sozial- und Heilpädagoginnen, Psychologen, Ergotherapeuten und Logopäden therapiert rund 160 Säuglinge, Kleinkinder und Vorschulkinder mit Entwicklungsstörungen. In der Zweigstelle in Quickborn (Hans-Heyden-Straße 2) werden weitere 20 Kinder fachlich betreut. Das Einzugsgebiet der Frühförderung Norderstedt reicht bis Bönningstedt, Hasloh, Ellerau, Quickborn, Kayhude, Henstedt-Rhen.
Für Eltern ist die Frühförderung kostenlos. „Je früher Eltern mit ihren Kindern nach der Geburt zur Frühförderung kommen, desto größer sind die Chancen für eine erfolgreiche Therapie“, sagt Prof. Dr. Liane Simon, Leiterin der Frühförderung Norderstedt. Die interdisziplinäre Frühförderung Norderstedt arbeitet mit niedergelassenen Therapeuten, Kliniken und Kinderärzten zusammen.
Vorlesebuch „Max, Lena und das Baumhaus“
Das Lesebuch „Max, Lena und das Baumhaus“ für Eltern, Großeltern und Kinder, herausgegeben von der Frühförderung Norderstedt, ist zum Jubiläums-Sonderpreis erhältlich.
Pionierarbeit für die Zukunft: Inklusion
Die 35jährige Entwicklung der Frühförderung Norderstedt ist ein Spiegel der Veränderungen in Deutschland. „Menschen mit Beeinträchtigungen stehen nicht mehr am Rande der Gesellschaft“ sagt Dr. Simon: „Mit interdisziplinärem Fachwissen werden sie heute so gefördert, dass sie möglichst umfassend an allen Lebensbereichen wie Wohnen, Arbeit und Freizeit teilhaben können.“ Der Besuch inklusiver Kitas, Schulen und Ausbildungen steige in seinem Wert für alle Schüler gemeinsam, so Dr. Simon. „Kinder mit und ohne Entwicklungsverzögerungen wachsen von Anfang an unbeschwert mit einander auf. Das hilft ihnen später im Umgang als Erwachsene miteinander – und es ist die große Chance für Kinder, die 20 Jahre später ein möglichst selbstgestimmtes Leben führen sollen.“
Kontakt: Frühförderung Norderstedt, Kirchenstraße 12 a, 22848 Norderstedt. Tel. (040) 82 31 57 51 00 fruehfoerderung.norderstedt@diakonie-hhsh.de
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