
Sieben unter einem Dach
Pinneberg. Die sieben Leitungen im Katharina-von-Bora-Haus stellten erstmals gemeinsam ihre Arbeit unter einem Dach vor. Einhellig positiv beurteilen sie die jetzt schnellen Wege und Absprachen, mehr noch: Für viele Klienten ist die Qualität der Beratung gestiegen. Wohnungslose, bei deren Beratung sich zusätzlich ein Suchtproblem oder ein Familienkonflikt herausstellt, werden jetzt direkt im Anschluss an Kolleg*innen einen Stock höher im Haus vermittelt. Durch persönliche Erstberatungen entsteht Vertrauen, und sie hilft vielen Klienten, leichter die psychologische Hürde zu überwinden und einen Stock höher zur weiterführenden Beratung zu gehen.
Gemeinsam mit der Evangelischen Familienbildung Pinneberg sind sie im Katharina-von-Bora-Haus, Bahnhofstraße 18-22, 25421 Pinneberg, zu erreichen.
Bisher waren die Einrichtungen des Diakonischen Werks Hamburg-West/Südholstein auf mehrere Gebäude in der Bahnhofstraße verteilt, jetzt arbeiten sie direkter zusammen und können Klient*innen im Rahmen einer Beratung an weiterführende Stellen direkt im Haus vermitteln. Zwei Einrichtungen haben ihre Arbeitsfelder geändert und seit diesem Frühjahr einen neuen Namen.
Suchtberatung Pinneberg (Leitung: Maria Schildknecht)
Erziehungs-, Familien- und Lebensberatung Pinneberg (Leitung Bettina Seiler)
Diakonieverein Migration e. V. (Leitung: Karen Schueler-Albrecht)
Tagesaufenthaltsstätte TAS Pinneberg, früher: Sozialcafé Pino (Leitung Susanne Wilk)
Wohnungsnotfallhilfe Pinneberg (Leitung: Peter Svejda)
Frauen_Wohnen, Regionale Servicestelle Pinneberg (Leitung: Peter Svejda)
Evangelische Familienbildung Pinneberg (Leitung: Gudrun Gaden)
Nach der Corona-bedingten Schließung im Frühjahr sind alle Einrichtungen wieder geöffnet, werden stark angefragt und arbeiten regulär unter den inzwischen vertrauten Hygienemaßnahmen.
TAS Pinneberg bietet Duschen, Waschgelegenheiten und mobile „TAS to go“ an
Das ehemalige Sozialcafé Pino bietet am neuen Standort neue Möglichkeiten. Im Souterrain wurden Duschen für wohnungsuchende Besucher*innen eingebaut. Ein mobiles „TAS to go“ bietet werktags von 11 Uhr bis 13 Uhr warme Mahlzeiten gegen einen Obulus von 1 EUR coronabedingt im Freien und mit Abstand an. Zusätzlich soll im kommenden Jahr ein „Foodtruck“ auch andere Orte und Notunterkünfte im Umkreis anfahren und bedürftige Menschen mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Für den Foodtruck werden derzeit Spenden gesammelt. Er ist geplant als Kooperation mit Kollegen der Wohnungsnotfallhilfe im Katharina-von-Bora-Haus.
Die TAS Pinneberg ist Träger von Beschäftigungsprojekten für langzeitarbeitslose Frauen und Männer. Im Katharina-von-Bora-Haus ist hierfür eine neue Arbeitsgelegenheit entstanden. Im Eingang leitet eine „Haus-Lotsin“ Besucher*innen zu der gewünschten Beratungsstelle.
Wohnungsnotfallhilfe ist inhaltlich neu aufgestellt
Mit einem präganten neuen Namen ersetzt die „Wohnungsnotfallhilfe“ den ehemaligen umständlichen Begriff „Soziale Wohnraumhilfe und Beratungsstelle für Wohnungslose Pinneberg“ mit zwei separaten Diensten. „Der jetzige Name beschreibt genauer, für wen wir zuständig sind“, erklärt Leiter Peter Svejda: „In der Obdachlosenhilfe wird mit Menschen gearbeitet, die kein Obdach haben, also tatsächlich auf der Straße leben. In der Wohnungslosenhilfe wird mit Menschen gearbeitet, die keine eigene Wohnung haben. Darunter fallen alle Obdachlosen, aber auch alle Personen, die in Notunterkünften oder in Frauenhäusern leben oder bei Freunden auf dem Sofa schlafen. In der Wohnungsnotfallhilfe wird auch mit obdach- und wohnungslosen Menschen gearbeitet, doch hier werden zusätzlich jene Menschen erfasst, die eine eigene Wohnung besitzen, die jedoch menschenwürdigen Standards nicht entspricht oder die davon bedroht sind, ihre Wohnung zu verlieren.“ All diese Faktoren begründen einen Wohnungsnotfall, betont Svejda: „Da wir auch präventiv arbeiten und sowohl Kündigungen als auch Räumungen abwenden ist dieser Begriff Wohnungsnotfall die passendste Zusammenfassung für unsere Arbeit.“
Der neue Begriff „Wohnungsnotfallhilfe“ stellt somit das Dach von vier eigenständigen Diensten dar. Dazu gehören die Soziale Wohnraumhilfe, die Beratungsstelle für Wohnungslose, die Integrierte Zuwanderer- und Wohnungslosenberatung und Betreuung Rellingen sowie viertens das von der Landesregierung Schleswig-Holstein finanzierte Projekt Frauen_Wohnen. Zu den Servicestellen in ganz Schleswig-Holstein gehört unter anderem die hier angesiedelte Servicestelle Pinneberg.
Diakonieverein Migration wird stark aufgesucht
Obwohl wir seit der Corona-Epidemie weitgehend nur telefonisch beraten konnten und die Sprachkurse erst seit August mit großer Abstandsregelung wieder anlaufen, erleben wir einen großen Andrang bei Ratsuchenden“, betont Leiterin Karen Schueler-Albrecht. Die Menschen nutzen stark das Telefon, um Beratungstermine zu vereinbaren.“ Die Mitarbeitenden könnten ohne Not auf die vermeintlich notwendige offene Sprechstunden verzichten: „Ratsuchende Menschen melden sich telefonisch an und kommen pünktlich zum Termin.“
Noch eine zweite Erfahrung machten die Teams der Beratungsstellen, meint Karen Schueler-Albrecht: „Bis auf zwei Tage haben wir während der gesamten Corona-Pandemie weiterhin Menschen in Not beraten: mit Mund-Nasen-Schutz, Abstand halten, lüften, Räume desinfizieren. In dieser anstrengenden Zeit hat uns die Geschäftsstelle des Diakonischen Werks Hamburg-West/Südholstein zuverlässig mit Mund-Nasen-Masken, Desinfektionsmitteln für alle und mit tagesaktuellen Informationen über staatliche Vorgaben für Hygienemaßnahmen ausgestattet. Das hat uns viel Sicherheit in dieser unsicheren Zeit gegeben.“ Umso entspannter sei die Beratungsarbeit jetzt: „Wir hatten frühzeitig einen Fahrplan für Verhaltensregeln in Corona-Zeiten. Und da es keine Katastrophen gab, können wir jetzt den Blick nach vorn richten.“
Auch die Evangelische Familienbildung Pinneberg ist optimistisch. Leiterin Gudrun Gaden: „Wir freuen uns, dass das Katharina-von-Bora-Haus wieder voll besetzt ist.“
Der Name des Hauses erinnert an Katharina von Bora (1499 – 1552), die Ehefrau des Reformators Martin Luther.
Cornelia Strauß
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