Am 30. September 2019 um 18:00 Uhr verabschieden Propst Frie Bräsen und Diakoniepastorin Maren von der Heyde den Leiter des Diakonievereins Migration Ludger Fischer in einem Gottesdienst in der Christuskirche Pinneberg.
Integrieren als Lebensaufgabe
Wer einen Termin bei Ludger Fischer bekam, konnte sich glücklich schätzen. Der Leiter des Diakonievereins Migration e. V. nahm sich dann Zeit, hörte zu und gab Auskunft – egal, was er sonst noch auf dem Zettel hatte. Der Fachmann in Migrationsfragen hat weit über die Diakonie hinaus Einfluss und genießt eine hohe Wertschätzung. Jetzt verlässt der 61-Jährige nach 19 prägenden Jahren die Einrichtung mit Sitz in Pinneberg. „Wir bedauern außerordentlich, dass wir auf die über Jahrzehnte gewachsene Expertise von Herrn Fischer im Bereich der Arbeit mit Geflüchteten und der Integration von Zugewanderten verzichten müssen,“ erklärt die Geschäftsführerin der Diakonie Hamburg-West/Südholstein Maren von der Heyde.
In 19 Jahren brachte Ludger Fischer mit dem hauptamtlichen Team und zahlreichen engagierten Ehrenamtlichen viele innovative Projekte auf den Weg. So machte er sich um den sozialen Frieden verdient. Der Diakonieverein half vielen Geflüchteten, in Pinneberg heimisch zu werden. Ludger Fischers Know How und sein teamorientierter Führungsstil habe diese Leistung erst ermöglicht, sagte Maren von der Heyde.
Sein Leistungskatalog umfasst die Migrationssozialberatung und Verfahrensberatung in der Erstaufnahmeeinrichtung Lübeck, die familienorientierte Arbeit und die außerschulischen Hilfen für Kinder mit Migrationsgeschichte in Kooperation mit mehreren Schulen im Kreis. Die Kurse der Sprachförderung, seit sechs Jahren zertifiziert als Maßnahmen für Bund und Land, waren bald über den Kreis hinaus bekannt für ihre originellen interkulturellen Abschlussfeiern – stets in deutscher Sprache – bei der Zertifikatsverleihung.
Wie ein roter Faden zieht sich das starke Engagement für Geflüchtete durch die Biographie von Ludger Fischer, der 2001 zum Flüchtlingsbeauftragten der Propstei Pinneberg berufen wurde. Seit seinem Studium der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Asyl und Ausländerrecht, Internationale Beziehungen und Kulturvergleich an der Universität Hannover engagierte sich Ludger Fischer ehrenamtlich in der Menschenrechtsarbeit von Amnesty International. Seine Erfahrungen aus der Sozialberatung und Diakonie in der Braunschweiger Landeskirche konnte er später im Kreis Pinneberg gut brauchen. Fischer vertrat 15 Jahre lang im Jugendhilfeausschuss des Kreises Pinneberg die Interessen ausländischer Mitbürger und wurde entsandt durch die Kreisarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Das Jahr 2015 forderte Ludger Fischer und sein Team im Diakonieverein Migration e. V. mit der unerwarteten Zahl neuer Flüchtlinge auf besondere Weise heraus. „Wir sind im Team des Diaknievereins Migration stolz darauf, dass wir durch unseren Einsatz wesentlich dazu beigetraten haben, dass Geflüchtete im Kreis Pinneberg ankommen konnten, dass sie Schutz und erste Perspektiven für ein Leben in Würde gefunden haben.“, sagt Ludger Fischer.
In einem Gottesdienst in der Christuskirche Pinneberg am Montag, 30. September, 18 Uhr, nimmt Ludger Fischer Abschied. Dabei sein werden Propst Frie Bräsen und Diakoniepastorin Maren von der Heyde sowie Vertreter von Kreis und Stadt Pinneberg, von Kirchengemeinden und Kirchenkreis sowie haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende. cs/sm
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