Solidarität mit bedrängten Frauen
„Es reicht nicht aus, in der Beratungsstelle präsent zu sein. Wir müssen auf unser Thema aufmerksam machen. Öffentlichkeit schaffen, um Gewalt gegen Frauen aus der Grauzone zu holen“, sagt Annette von Schröder. Sie leitet die Frauenberatungsstelle PATCHWORK in Hamburg Ottensen.
Seit 20 Jahren unterstützen hier ehren- und hauptamtliche Expertinnen Frauen, die unter häuslicher Gewalt oder Stalking leiden.
PATCHWORK geht neuerdings in Unternehmen. Dort ist der Umgang mit sexueller Belästigung und Stalking seit längerem ein wichtiges Thema. Noch fehlt in den Firmen das Bewusstsein für die negativen Effekte häuslicher Gewalt.
Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen. Die psychischen Folgen ähneln denen bei sexueller Belästigung. Frauen ziehen sich zurück, haben Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, werden depressiv oder aggressiv und fehlen häufig. Die Arbeitsleistung lässt nach.
Annette von Schröder betont, Unternehmen könnten Schutzräume sein, wenn Arbeitgeber sensibel sind. Wenn ein Unternehmen häusliche Gewalt verurteile, zeige es sich solidarisch. Für Frauen sei es wichtig, ihren Arbeitgeber hinter sich zu wissen.
„Es lohnt sich für die angestellten Frauen wie für die Unternehmen, die psychosozialen Ansprechpartner, wie z. B. Gesundheitsbeauftragte, fortzubilden. Wenn die wissen, wohin sie die Frauen verweisen können, ist viel gewonnen.“
PATCHWORK ist auf dem richtigen Weg. Das zeigen die Anfragen großer Hamburger Firmen.
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