Nonnenfürze und Mönchskuchen
Nonnenfürze stinken nicht. Ein Hinweis, den man in einem Artikel über eine kulinarische Einladung nicht unbedingt erwartet. Aber er stimmt. Das ist gut. Und Nonnenfürze schmecken süß. Das ist noch besser.
Ab dem 30. Oktober steht das deftig benamste Schmalzgebäck auf der Speisekarte des pinoCafé in Pinneberg. So wie andere Speisen, die um 1517 gern gegessen wurden. „Futtern wie bei Luther´n“ heißt das Motto Ende Oktober, anlässlich des Reformationstages: Wieder sehr deftig formuliert. Martin Luther hätte es nicht anders gemacht. Der Reformator schaute dem Volk aufs Maul. Und er verstand sich auf gutes Essen. Damals, vor 500 Jahren, aß man fettreich, wenn man es sich leisten konnte. Luther kam aus einer angesehenen Familie in Mansfeld. Dort, im Sachsen-anhaltinischen wuchs Susanne Wilk, die Leiterin des pinoCafé auf. Auch deshalb liegt ihr die Feier der Reformation am Herzen: „Luther machte den einfachen Menschen das Wort Gottes zugänglich. Dieser Gedanke leitet uns. Wir laden Menschen mit wenig Geld ein, sich zu treffen, sich auszutauschen und in angenehmer Atmosphäre zu essen.“
Nur auf Bier als Zutat verzichtet der Koch. Für Luther und seine Zeitgenossen war Bier ein alltägliches Lebensmittel. Da das pinoCafé alkoholfrei ist, verwendet der Koch Malzbier. Wie macht man so einen Event schmackhaft? Schreiben Sie etwas über Nonnenfürze, das lockt Leute an, schlägt Susanne Wilk vor. Recht hat sie.
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