Lernen, selbständig zu leben
Die Nähmaschinen rattern, Manuela Treff strahlt. Ihr Projekt in Wedel geht nach vier Jahren in eine neue Phase: „Wir bieten Frauen jetzt die Chance auf eine Lebensperspektive.“
Vier Jahre lang war ihr Näh-Treff nur für geflüchtete Frauen offen. Hier konnten sie für einige Stunden ihre Probleme vergessen und die Gepflogenheiten in der neuen Heimat kennen lernen. „Jetzt ist die Zeit reif für einen Wechsel“, sagt die Projektleiterin.
Jetzt kann jede Frau kommen, wenn sie sich für den Arbeitsmarkt qualifizieren will. „Bei allen Menschen können nicht gewollte Geschehnisse das Leben ändern. Manche haben die Kraft, alleine wieder ein stabiles Leben aufzubauen, andere benötigen eine helfende Hand.“ Den Letzteren hilft der Näh-Treff. In dem praxisnahen Näh-Angebot lernen Frauen, hübsche Kleidung professionell zu nähen und zugleich Kontakte mit der deutschen Arbeitswelt aufzubauen. Ein gemeinsamer Besuch der Kreativ Messe Hamburg zeigt den Frauen, wie sie später eine eigene Ausbildung oder Berufstätigkeit aufnehmen können.
Deutsch ist hier nur eine Muttersprache unter vielen. Hier sei Deutsch zu lernen, sei deshalb ein wichtiges Motiv für die Finanzierung, erklärt Wiebke Köpke-Hauser vom Jobcenter des Kreises Pinneberg: „Das Projekt stärkt mit viel Herzblut und Wertschätzung das Selbstvertrauen der Frauen. Sie bauen soziale Kontakte auf und verbessern ihr Deutsch.“
Der Näh-Treff ist eine Maßnahme der Arbeitsgelegenheit (AGH). Er wurde von dem Diakonieverein Migration e. V., dem Träger des Näh-Treffs, und dem Jobcenter im Kreis Pinneberg gemeinsam entwickelt. Ab 1. September steigt die Zahl der Teilnehmerinnen auf 14 Frauen, weitere Anfragen liegen vor.
Kontakt: Gärtnerstraße 5 – 22880 Wedel – treff@diakonieverein-migration.de
Tel. 04103 – 12 11 49 5
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