
Im Kleinen Großes bewirken

Die kaufm. Geschäftsführerin der Diakonie Hamburg-West/Südholstein, Andrea Makies, über die Spendenaktion 2018 unter dem Motto „Engagiert, statt nur besorgt“.
Warum dieser Slogan?
Unsere Gesellschaft polarisiert sich. Wir beobachten wie Toleranz schwindet, wie Rechthaberei und nationalistisches Denken hoffähig werden. Die Süddeutsche Zeitung spricht von „Deutschlands großer Entsolidarisierung“ – „besorgte Bürger“ setzen ihr eigenes Wohlergehen absolut. Wir erleben wie die Schwachen in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt werden. Dem wollen wir entgegentreten.
Zugleich beeinflusst der Wandel der Welt unmittelbar unseren Alltag. Wir sprechen von Globalisierung und beginnen langsam zu begreifen, wie sich unser Leben verändert. Die Diakonie nimmt die Sorgen, die das bei vielen Menschen auslöst, ernst. Besorgnis ist etwas Natürliches, aber wir dürfen nicht bei ihr stehen bleiben. Wir packen Probleme an, um sie zu lösen.
Die Diakonie sorgt für Notleidende. Je komplexer die Welt wird, desto unwahrscheinlicher sind einfache Lösungen. Die Diakonie hat keine fertigen Antworten und keine Rezepte. Aber wir sind sicher: Was im Kleinen geschieht, kann Großes bewirken.
Was zeichnet die für die Spendenaktion ausgesuchten Projekte aus?
Unsere Berater und Beraterinnen sind nahe an den Menschen und ihren Problemen. Die Projekte, für die wir um Spenden bitten, entwickeln unsere Arbeit für Menschen in Not weiter. Mit Ihnen können wir innovative Konzepte realisieren, für die es bislang an Geld fehlt. Mit Ihnen wollen wir etwas anders und besser machen.
Mit einer kostenlose Beratung für gewalttätige Männer wenden wir uns z.B. an die Täter, um die Opfer zu schützen. Eine ungewohnte, aber aus unserer Sicht sehr wirksame Form des Opferschutzes.
Wir bitten auch um Spenden für
- ein Frauencafé in der Beratungsstelle Patchwork, in Hamburg Ottensen, das durch Gemeinsamkeit Mut macht
- ein Pilotprojekt des Diakonievereins Migration in Pinneberg, mit dem Geflüchtete Ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen
- die Flüchtlingsberatungsstelle fluchtpunkt in Hamburg, die Geflüchteten zu ihrem Recht verhilft.
Auch diese Projekte bieten Hilfe zur Selbsthilfe. Sie aktivieren Menschen. Sie sichern Menschenrechte. Sie fördern eine demokratische, gerechte Entwicklung unserer Gesellschaft.
Warum bittet die Diakonie um Spenden?
Spenden sind freiwillige Gaben. Das macht sie so wertvoll. Niemand wird gezwungen, etwas zu geben. Und jede noch so kleine Gabe zählt. Mit einer Spende können Sie sich engagieren und helfen, etwas zu verändern. Der Apostel Paulus beschrieb christliches Sozialverhalten mit dem Satz „Einer trage des anderen Last.“ Das können Sie mit Ihrer Spende tun.
Die Diakonie bekommt für den Großteil ihrer Arbeit staatliche Zuwendungen. Dahinter steckt das Prinzip der Subsidiarität: der Staat gibt möglichst viel Verantwortung an gesellschaftliche Organisationen ab. Zusätzlich finanziert die Diakonie Projekte, für die es keine staatlichen Mittel gibt, aus der Kirchensteuer. Aber die ist begrenzt und reicht nicht für alle guten Projekte. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, die sich mit uns engagieren und an unseren Projekten teilhaben, indem sie ihr Geld mit uns teilen.
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