Schutzräume für Menschen schaffen
Norderstedt (cs). „Der trägerübergreifende Fachtag hat uns für die eigene Arbeit sehr geholfen.“ Diesen Satz hörte Beate Pfeiffer mehrfach am Ende eines intensiven Workshop-Tages am 26. Mai in Norderstedt. Rund 50 pädagogische Fachkräfte von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe aus Norderstedt und Umgebung waren zum Austausch über neue Entwicklungen in der Beratungsarbeit in die Evangelische Beratungsstelle für Familien in Norderstedt gekommen. Methoden zur Präventionsarbeit und Therapieansätze bei Kindern, Jugendlichen und in der Paarberatung, neue Angebote für Männer und männliche Jugendliche wurden rege nachgefragt.
Viele Träger, viele Kooperationen
„Jeder einzelne Fall ist hier wichtig“, sagte die Leiterin der Ev. Beratungsstelle für Familien, Beate Pfeiffer: „Eltern oder auch Jugendliche kommen oft erst angesichts einer Katastrophe zur Beratung. Um Katastrophen zu verhindern, die immer mehrere Personen in der Familie betreffen, ist jede einzelne Beratung so wichtig.“
Die große Trägervielfalt auf dem Fachtag erlaubte den Teilnehmern, zahlreiche Kontakte für intensive Kooperationen zu knüpfen: von der Jugendhilfe über Kindertagesstätten bis zur Beratung von Erwachsenen. Gekommen waren auch Vertreter der Stadt Norderstedt, Pädagogen des SOS-Kinderdorfes und der Therapiehilfe aus Kaltenkirchen.
Selbstwirksamkeit wiederherstellen
„Gemeinsam haben Sie die Aufgabe, Schutzräume für die Menschen zu schaffen und ihnen Sicherheit in ihrem Leben zu geben“, begrüßte Diakoniepastorin Maren von der Heyde die Fachleute. „Schutzräume braucht jeder Mensch. Sie unterstützen Menschen in einer Lebenskrise, damit ihre Grundbedürfnisse nach Sicherheit und Selbstwirksamkeit wieder hergestellt werden.“, betonte Maren von der Heyde. Das sei ein wichtiges Ziel in der Gesellschaft: : „Ob Mann oder Frau, Erwachsener, Kind oder Jugendlicher: Jeder Mensch will sich im Leben sicher und geborgen fühlen.“
Diakoniepastorin erklärt Neubenennung der Einrichtung
Die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Hamburg-West/Südholstein stellte den neuen Namen der Beratungsstelle in Bezug auf die Arbeit vor, der ebenfalls das Wort „Sicherheit“ im Titel trägt: „Evangelische Beratungsstelle für Familie – Sicher im Leben“.
Ein multiprofessionelles Team aus den Bereichen der Psychologie und Pädagogik mit therapeutischen Zusatzqualifikationen der Verhaltens-, Gestalt- und systemischen Therapie steht Kindern, Jugendlichen und Erwachsene zur Verfügung.
Neu: Fortbildungen für Fachkräfte der Jugendhilfe
Neu ist ein breites Fortbildungsangebot für Fachleute und Eltern in der Ev. Beratungsstelle für Familien in Norderstedt. Das Kursprogramm 2016 umfasst Schulungen von Fachkräften für Elterngespräche bei Kindeswohlgefährdung, aber auch Fortbildungen im Bereich Prävention, zur Schaffung sicherer öffentlicher Räume für Kinder und Jugendliche, und zur frühzeitigen Erkennung von Pädophilie.
Neu: Beratungsstelle „Männersache“
Neu ist seit November 2015 die zusätzliche Beratungsstelle „Männersache“ für Männer in der Ochsenzoller Straße 85 in Norderstedt. Infos: www.sicher-im-leben.de. Wir berichteten bereits.
Die Ev. Beratungsstelle für Familien ist erreichbar montags bis freitags zwischen 10 Uhr und 13 Uhr und mittwochs zusätzlich von 15 Uhr bis 18 Uhr. Telefon: (040) 525 58 44. Infos: www.sicher-im-leben.de
Der nächste Vortrag dieser Reihe für Fachleute behandelt „Flucht und Trauma“. Er findet statt in der Beratungsstelle – Bücherei der Kirchengemeinde – am 3. Juni, 10 bis 12 Uhr.
Foto: Beate Pfeiffer (Mitte vorne) und Diakoniepastorin Maren von der Heyde (links vorne) mit Fachkräften der Ev. Beratungsstelle Norderstedt und anderer Einrichtungen auf dem Fachtag am 26. Mai 2016. Foto: Cornelia Strauß
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